Wie die Balance zwischen Job und Familie erfolgreich gelingt

November 2018TEXT: Sarah Thiele FOTO: Selina Meier

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Für dich als Gebietsverantwortliche spielt die Kundenbeziehung eine wichtige Rolle. Was macht eine gute Kundenbeziehung aus?

Die Basis für eine gute Kundenbeziehung ist Vertrauen. Dieses gewinne ich, indem ich eine zuverlässige Geschäftspartnerin bin. Dabei ist wichtig, dass ich meinen Kunden zuhöre, sie ernst nehme und dass ich ihnen ihre Fragen möglichst rasch und zufriedenstellend beantworte. Ganz wichtig für mich ist zudem, dass ich mit meinen Kunden auch mal lachen kann.

Wie oft lachst du denn mit ihnen?

Möglichst viel! Lachen ist wichtig und gesund. Menschen sind oft viel zu ernst. Gemeinsames Lachen verbindet. Das hilft, wenn es mal schwieriger wird. Negatives wird eher angesprochen, was mir die Möglichkeit gibt, direkt darauf einzugehen.

Hast du einen Geheimtipp, wie man Kunden besonders gut pflegt?

Einen Geheimtipp gibt es nicht. In der Kundenpflege gilt dasselbe wie im allgemeinen Umgang mit Menschen. Es ist wichtig, dass man sein Gegenüber mit Respekt behandelt und dass die Person sich ernst genommen fühlt. Dies unabhängig von der Unternehmensgrösse oder Bestellmenge.

Hast du schon immer Teilzeit gearbeitet?

Nein. Ich habe bis zur Geburt meiner Tochter vor zwei Jahren 100 Prozent gearbeitet. Als sie sechs Monate alt war, bin ich im 50-Prozent-Pensum wieder in meinen alten Job zurückgekehrt.

War es schwierig, die 50-Prozent-Stelle bewilligt zu erhalten?

Lyreco wusste bereits, dass ich gerne in einem Teilzeitpensum zurückkehren würde, und hat mir kurz nach der Geburt meiner Tochter eine 50-Prozent-Stelle im Aussendienst angeboten. Ich musste nicht zweimal überlegen, ob ich das Angebot annehme: Ich konnte so in meinem Beruf bleiben. Nach 10 bis 15 Jahren wieder einzusteigen, stelle ich mir schwierig vor. Zudem ist es mir wichtig, dass ich einen Beitrag zu unserem Familieneinkommen leiste. Ich finde es toll, Zeit mit meiner Tochter zu haben, und geniesse es, weiterhin als Gebietsverantwortliche tätig zu sein.

Lyreco ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wichtig. Was tut die Firma konkret?

Lyreco hat mir überhaupt die Möglichkeit geboten, Teilzeit zu arbeiten. Es ist ihnen auch wichtig, dass ich meine Arbeit in der mir zur Verfügung stehenden Zeit erledigen kann. Sie fragen mich regelmässig, ob das Arbeitsvolumen machbar sei oder ob ich Unterstützung brauche. Das tut gut und gibt mir Sicherheit.

Du hast gesagt, dass die Reaktionszeit für eine gute Kundenbeziehung eine Rolle spielt. Wie stellst du dies sicher? Du arbeitest ja nicht jeden Tag.

Ich versuche, meine Arbeitstage strikt einzuhalten. Damit meine Kunden aber nicht ewig auf meine Antworten warten müssen, checke ich täglich meine E-Mails. Dies soll nicht von der gemeinsamen Zeit mit meiner Tochter abgehen. Deshalb erledige ich es, während sie ihren Mittagsschlaf macht. Einfache Fragen beantworte ich direkt, bei komplexeren Themen informiere ich meine Kunden, wann sie konkret mit einer Antwort von mir rechnen können. Schliesslich können sie ja nichts dafür, dass ich 50 Prozent arbeite.

Dies tönt alles nach sehr viel. Du hast ja auch noch einen Partner, einen Hund und bist auch noch in der Schulpflege von Birr. Wie schaffst du das alles?

Es funktioniert einfach. Ich habe am Abend, wenn meine Tochter im Bett ist, noch genügend Zeit. Meine Familie sowie die Spaziergänge mit dem Hund helfen mir, einen Ausgleich zu finden. Falls es doch mal etwas viel werden sollte, habe ich den Support von meinem Partner und im Job von meinem Team. Das ist gibt mir ein gutes Gefühl. Ich bin dankbar dafür.

Würdest du anderen Frauen dazu raten, nach der Elternzeit wieder in den Beruf einzusteigen?

Ich denke, dies sollte jede Mutter für sich entscheiden. Für mich ist es absolut das Richtige! Abgesehen davon, dass es meiner Meinung nach wichtig ist, einen Fuss in der Tür zu behalten, schärft es auch die Wahrnehmung gegenüber dem Kind und im Job. Ich bin mir voll bewusst, dass ich beides darf. Dadurch bin ich für die Arbeit wie auch die Kinderbetreuung voll motiviert.

Denkst du, dass du im Job dieselben Chancen hast, wie diene Kolleginnen und Kollegen, die Vollzeit arbeiten?

Warum nicht? Ich fühle mich überhaupt nicht benachteiligt und werde auch nicht anders behandelt. Vielmehr erhöht es meine Chancen, dass ich, wenn ich wieder ein höheres Pensum übernehmen möchte, schon im Job bin und nicht wieder von vorne anfangen muss.

Zum Abschluss: Warum arbeitest du gerne für die Firma Lyreco?

Die Firma bringt mir Vertrauen entgegen und ermöglicht es mir, dass ich selbständig arbeiten kann. Und ich arbeite einfach gerne hier – weil ich mich wohlfühle. Der Umgang unter den Leuten ist einfach gut. Im Team wie auch im Hauptsitz. Das ist schön.