September 2020TEXT: Monika MingotFOTO: Petra Wolfensberger

 

Ohne die wertvolle Arbeit von Kommissionierern können die Aufträge im Logistikzentrum gar nicht abgewickelt werden. Kommissioniererinnen sorgen dafür, dass Waren für den Versand bereitgestellt werden und unversehrt und vollständig beim Kunden ankommen. Sie stellen die Qualität sicher, die bei Lyreco an erster Stelle steht. Unsere Kommissioniererin Graziella Shala im Gespräch. – Teil 3 von 4

Worauf achtest du, wenn du eine Kundenbestellung verpackst?
Dass das Paket so intakt ist, wie ich es selbst auch erhalten möchte. Die schweren Artikel platziere ich zuunterst, leichte oder fragile obendrauf. Das ist wichtig, damit der Kunde sieht, dass bei jedem Schritt vorsichtig gearbeitet wurde. Das System weiss nicht, was alles in ein Paket kommt. Es kann gut vorkommen, dass wir mit Einpacken anfangen und erst mit der Zeit merken, dass wir anders vorgehen müssen. Dann packen wir die Artikel wieder aus und beginnen von vorne.

Ich bin sehr genau und würde ein Paket, das nicht schön verpackt ist, nie aus meinen Händen geben. Perfektionismus ist eine Charaktereigenschaft von mir. »
Graziella Shala, Kommissioniererin

Wie gehst du mit der Herausforderung um, in möglichst kurzer Zeit so viele Pakete wie möglich einzupacken, sie aber dennoch schön zu verpacken?
Ich bin sehr genau und würde ein Paket, das nicht schön verpackt ist, nicht aus meinen Händen geben. Perfektionismus ist eine Charaktereigenschaft von mir.

Eine Eigenschaft, die man mitbringen sollte, um den Kommissionierer-Beruf auszuüben?
Ja, auf jeden Fall. Man muss genau und schnell sein. Und fit, denn über den ganzen Tag verteilt legen wir grosse Distanzen zurück. Beim Rüsten kann es gut vorkommen, dass ich am Ende des Tages auf 13 Kilometer komme. Je nach Rüststation, in die ich eingeteilt bin. Am Abend kommen dann noch einige Schritte hinzu, wenn ich mit dem Hund spazieren gehe. Von Vorteil ist es auch, wenn man Kraft hat. Zum Teil sind die Artikel schwer. Wenn man 12 Liter Milch verpacken muss, ist man froh um Muskeln.

Wie sieht ein klassischer Arbeitstag bei dir aus?
Zuerst begebe ich mich zum Bahnhof, so nennen wir die Rüststationen, an dem ich eingeteilt bin. Das ändert je nach Plan. Manchmal bin ich eine Woche beim Rüsten eingeteilt, dann zwei, drei Tage beim Servicecube, dem Good-to-Person- oder Ware-zur-Person-Bereich. Es gibt unterschiedliche Rüstsysteme. Im klassischen Rüstbereich, mit dem Pick-per-Voice-Prinzip, werde ich über Funk geführt. Ich lege zwar mehrere Kilometer pro Arbeitstag zurück, mache aber keinen Schritt umsonst. Bei der Kommissionierung nach dem Ware-zur-Person-Prinzip stellen Shuttles das Material zur Bestellung zusammen. Dabei werden die Behälter in berechneter Reihenfolge an die Pickplätze befördert. Dies geschieht zeitgleich mit der Zuweisung der richtigen Mehrwegbox. Anschliessend muss ich nur noch das Material von A nach B umlagern.

Was denkst du, schätzt der Kunde an deiner Arbeit am meisten, wenn er das Paket auspackt?
Er freut sich sicher nur schon deshalb, weil er eine Lieferung erhält. Sicher aber freut er sich zusätzlich, wenn er sieht, dass sein Paket mit Liebe eingepackt wurde. Ich persönlich sehe das einem Paket sofort an und ärgere mich, wenn etwas nicht vorsichtig verpackt wurde.

Erleben Sie Graziella Shala in einer nicht ganz ernst gemeinten Situation.

Der Paketsortierer – wo Kraft und Konzentration benötigt werden

Stolze 6400 Pakete aus insgesamt 4000 Kundenbestellungen verlassen das Logistikzentrum in Dintikon täglich in alle Himmelsrichtungen zu den Kunden. Die Bestellungen müssen jeden Tag aufs Neue richtig zusammengestellt, sortiert und an den korrekten Ort für den Abtransport gebracht werden. José Emanuel Ruiz Fernandez, Sortierer bei Lyreco, gibt Einblick in seine Arbeit.

Was ist deine Aufgabe innerhalb des gesamten Logistikprozesses?
Wenn ein Paket fertig gerüstet ist, mache ich es bereit für den Chauffeur, damit er es dem Kunden liefern kann. Ich bin also sozusagen das Bindeglied zwischen Kommissioniererin und Chauffeur.

Meine Aufgabe ist zentral, weil ich dafür sorge, dass Lyreco sein Versprechen der Next-Day-Delivery einhalten kann. »
José Emanuel Ruiz Fernandez, Paketsortierer

Was ist das Wichtigste bei deiner Arbeit?
Ich muss die Pakete richtig sortieren, damit die richtige Nummer zur richtigen Tour kommt. Stimmt das nicht, geht das Paket ans falsche Ort und landet im schlimmsten Fall in Bern statt in Zürich. Der Kunde müsste einen Tag länger auf seine Lieferung warten. Von daher ist meine Aufgabe zentral, weil ich dafür sorge, dass Lyreco sein Versprechen der Next-Day-Delivery einhalten kann.

Was ist die grösste Herausforderung bei deiner Arbeit?
Die Aufgabe ist nicht speziell kompliziert, aber ich muss sehr genau arbeiten. Ich brauche vor allem Kraft und Konzentration – und etwas Ausdauer. Immerhin lege ich an einem Arbeitstag mehr als 20000 Schritte zurück.

Was gefällt dir besonders an deiner Arbeit?
Ich bin den ganzen Tag in Bewegung, das gefällt mir.

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